Funktionelle Bewegungsstörungen

Bei diesen Erkrankungen handelt sich um eine sehr heterogene Gruppe von Störungen, die durch eine Beeinträchtigung der integrativen Funktionen des Bewusstseins oder der funktionellen Beeinträchtigung von Motorik, Sensibilität oder Sensorik einhergeht. Gegenwärtig wird eine Häufigkeit von 1-5% für die Allgemeinbevölkerung angenommen. Es ist somit keine seltene psychische Störung. Das allgemeine Kennzeichen der als dissoziativ oder funktionell (früher als Konversions-Störungen) bezeichneten Erkrankungen besteht in teilweisem oder völligem Verlust der normalen Integration der Wahrnehmung, unmittelbarer Empfindungen sowie der Kontrolle von Körperbewegungen. Viele Patienten haben das Gefühl, ihre Symptome werden nicht ernst genommen oder nur nicht ausreichend untersucht. Tatsächlich lässt sich die Diagnose wie bei allen anderen Erkrankungen auch anhand von klinischen Zeichen und Untersuchungsergebnissen stellen und klar gegen andere neurologische Erkrankungen abgrenzen.

Das wissenschaftliche Bild geht bei der Suche nach Ursachen weg von der Konzentration auf psychologische Auslöser wie noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Neue Bildgebungsstudien zeigen subtile strukturelle Veränderungen des Gehirns bei Patienten mit funktionellen Störungen, was ebenso wie eine genetische Prädisposition gegen eine strikte funktionelle/strukturelle Dichotomie von körperlichen und psychischen Erkrankungen spricht.

Diagnostik

Wir bieten in enger interdisziplinärer Abstimmung mit verschiedenen Fachdisziplinen eine gründliche Abklärung der Erkrankung an. Dabei besteht ein permanenter Austausch zwischen Ärzten:innen aus Fachgebieten der Neurologie, der Psychiatrie und der Inneren Medizin sowie im Bedarfsfall anderer Disziplinen.

Therapie

Wir arbeiten mit den Patienten an einem Störungsmodell und leiten verschiedenen Therapieoptionen ab. Darüber hinaus bieten wir konkrete, multi-modale Therapieansätze an.